Christus (Christentum)
Vor knapp 2000 Jahren in der römischen Provinz Palästina entstanden, breitete sich das Christentum zunächst über die Städte des Imperium Romanum aus, fasste aber auch im Perserreich Fuß und gelangte bis nach Indien. Im 4. Jahrhundert wurde es zur Staatsreligion des Römischen Reiches. Im 7. Jahrhundert und im weiteren Verlauf der Ausbreitung des Islams gingen die Kernländer verloren; aus dem Patriarchat Rom entstand das christliche Abendland, die Christenheit des Mittelalters. Infolge der weltweiten Kolonisation durch die christlichen Länder, der die Missionierung folgte, wurde das Christentum dann zur Weltreligion mit den meisten Anhängern. Die Hauptquelle für die Lehre des Christentums ist die Bibel. Diese besteht aus dem Alten Testament (= jüdische Bibel), an die eine Auswahl von Schriften aus der Frühzeit des Christentums des 1. Jahrhunderts als Neues Testament angefügt wurde.
Die Christen glauben an den allmächtigen, allwissenden und liebenden Gott. Es gibt Augenblicke im Leben eines Menschen, in denen er in Gott den Erlösenden und Liebenden sieht und erfährt. Im Christentum finden deshalb auch Außenseiter, Sünder und Kranke – also die dunkle Seite des Lebens – ihren Platz und ihre Hoffung.
Unsere Gottesvorstellung ändert sich in unterschiedlichen Lebensphasen. Tatsache ist aber, dass die Gottheit an sich, Gott in seiner Abstraktheit, dem Gläubigen unzugänglich bleibt, da Gott kein menschliches, sondern ein göttliches Wesen war, ist und immer bleiben wird. Schon früh entstand die Vorstellung vom dreieinigen Gott, der Trinität. So wurde Gott für die Christen Vater, Sohn und Heiliger Geist. Die christliche Theologie spricht zwar von drei „Personen" der Trinität, bezeichnet damit jedoch die drei Seinsarten des einen Gottes.
Die Bibel, die sich aus dem Alten und Neuen Testament zusammensetzt, ist die Glaubensbasis des christlichen Glaubens und der christlichen Glaubensgemeinschaft. Sie bildet die zentrale Grundlage des christlichen Glaubens. „Die Bibel ist Gotteswort im Menschenwort.“
Eine Darstellung der christlichen Gottesvorstellung, die allen Christen gleichermaßen gerecht wird, ist unmöglich. Mit der Bibel haben zwar alle Christen die gleiche „Glaubensbasis", doch oftmals wird sie sehr unterschiedlich interpretiert. Aus diesem Grund kann ganz unterschiedlich an Gott geglaubt werden. Jeder gläubige Mensch überträgt seine persönlichen Hoffnungen, Wünsche und Sehnsüchte auf Gott und macht ihn so zu seinem eigenen, einzigartigen und unverwechselbaren Gott.
Die Skulptur
Die größte Figur am Pilgerweg ist der monumentale Christus, der aus einem riesigen Fichtenstamm geschnitzt wurde. Um eine Skulptur dieses Ausmaßes zu gestalten, wurden die Grundformen erst bei dem am Boden liegenden Stamm mit der Motorsäge herausgeschnitten. Dann musste ein Gerüst errichtet werden, um alle Bereiche dieser Figur erreichbar zu machen. Christus ist hier als Weltenherrscher dargestellt, eine Form, die besonders in den Ostkirchen verwendet wird.
Eine besondere Herausforderung war der Transport des Christus, der erst mittels eines Kranes verladen wurde und dann mit einem Spezialgerät entlang des Aufstiegsweges zu seinem Aufstellungsort gebracht wurde.
Künstlerin: Naira Boesch (Geworkian) (Burg Strechau / Österreich und Armenien) - 2003
Impressionen
Making Of